Aktuell


23. Februar 2014: Zurück ...

Wer hätte das gedacht!? Wir sind zurück ... und schon wieder mitten drin: seit zwei Wochen sind wir in Deutschland und bereits voll in das "normale" Leben integriert. Wir haben innerhalb von Tagen neue Arbeitsstellen gesucht, gefunden und bereits sogar angetreten. Freunde haben uns übergangsmäßig eine Wohnung in Berlin zur Verfügung gestellt und wir konnten schon unser Möbellager im Rheinland auflösen. So zügig und komplett reibungslos haben wir uns die Rückkehr nicht vorgestellt.

Waren wir vielleicht nie weg ...?








7. Februar: Ein Traum geht zu Ende

Wir liegen mit unserer Miepke im geschützten Hafenbecken des Real Club Nautico Vigo - unmittelbar vor einem großen Shopping-Center und ganz nahe zur malerischen Altstadt. Hier haben wir bereits damals aufgrund der verlorenen Schiffsschraube etwas Zeit verbracht. Und hier soll sich der Kreis auch schließen: wir lassen unser treues Schiff in der Obhut des Clubs und kehren per Flugzeug nach Deutschland zurück. Bereits seit zwei Wochen jagt ein Tief das nächste durch die Biskaya. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Gestern wurden in Galizien Windgeschwindigkeiten bis 150 KmH gemessen, und für Samstag sind die nächsten Orkanböen gemeldet.

Wir wollen nicht warten, bis endlich in vielleicht erst Monaten eine Beruhigung eintritt und wir die Weiterfahrt getrost und ohne zu hohe Risiken antreten können. Die Welt haben wir bereits umrundet und es ist eine schöne Perspektive, eine "Ferienwohnung" direkt im Herzen von Vigo zu haben. Wir packen die wichtigsten Sachen und bereiten das Boot auf unsere Abwesenheit vor. Es ist bereits ein Art Abschied. Ein Traum geht zu Ende.






28.-30. Januar: Von Vigo aus durch Galizien

Die aalglatten Stege und der unangenehme Schwell treiben uns von Baiona weiter in die Bucht von Vigo, wo wir in der zentral gelegenen und gut geschützten Marina des Real Club Nautico festmachen. An eine Weiterfahrt ist erst einmal nicht zu denken, da derzeit ein Tief nach dem anderen durch die Biskaya zieht.
 

Wir mieten ein Auto und nutzen die Zwangspause für eine Rundfahrt durch Galizien, auf der wir Finisterra, La Corunha, Lugo, Jacobsweg und Santiago de Compostela besuchen.
 








26. Januar: Baiona, Spanien

Von Peniche nach Baiona geht es steil bergauf, d.h. wir müssen genau gegen den Wind ankreuzen. Der Winter macht sich zunehmend bemerkbar und eine feuchte Kälte zieht durch das Boot. Zum Glück nimmt uns unser treue Autopilot die Last des Steuerns im strengen Gegenwind ab.


 



18.-23. Januar: Zum europäischen Festland

Eineinhalb Tage sind wir auf Porto Santos eingeweht, bevor wir morgens den Anker heben und bei noch sieben Windstärken die schützende Bucht verlassen. Für die Überfahrt nach Portugal meldet der Wetterdienst noch Wellen bis zehn Meter Höhe - und behält Recht damit. Die viertägige Überfahrt wird schnell ... aber nicht schön. Eine nicht endende Karusellfahrt. Und wir müssen uns beeilen, da die nächste Front mit Nordwind im Anmarsch ist. Wir erzielen Rekord-Etmale, nur um drei Stunden vor Peniche doch noch in starken Nordwind zu geraten. Aber wir gewinnen den Hafen und machen erleichtert am erstbesten Schwimmsteg fest. In Peniche lernen wir, dass der schwere Dezembersturm, der uns damals auf El Hierro das Boot geputzt hat, nicht nur die Häfen auf Madeira, sondern entlang der gesamten portugisischen Küste verwüstet hat. In Peniche sind viele Stege zerstört, unzählige Boote gesunken, Strom und Wasser ausgefallen. Hier wollen wir nicht lange bleiben.
 
 







16. Januar: Porto Santos

Von Madeira ist es nur ein abendlicher Katzensprung nach Porto Santos. Leider bleibt uns nur Zeit für einen kurzen Landgang, bevor ein Sturm über die Insel hinweg zieht und unsere Miepke am Ankerplatz von heftigen Fallböen heimgesucht wird.



 


10.-14. Januar: Madeira

Die Überfahrt nach Madeira beginnt mit stürmischen Rückenwind, der nach vierundzwanzig Stunden in den gewohnten Passatwind von vorne übergeht. Der Ritt über zum Teil riesige Atlantikwellen wird nicht als der bequemste in unserer Erinnerung bleiben.

Wir laufen abends in den Hafen von Funchal ein und werden leider prompt in die nächste Marina weiter geschickt, da die schweren Schäden vom letzten Sturm noch nicht repariert und die wenigen noch intakten Stege heillos überfüllt sind. In den frühen Morgenstunden erreichen wir die Marina Quinta do Lorde im Osten von Madeira. Auch hier sind die Sturmschäden unübersehbar und viele Boote warten auf umfangreiche Reparaturen im Trockendock. Es ist schwer vorstellbar, dass die haushohen Betonmolen doch nicht immer genügend Schutz vor Wind und Wellen bieten.

Auf Madeira treffen wir die Eltern von Andreas und erkunden gemeinsam per Auto die Küstenstraßen und tiefen Täler im Inland.






 




03-05. Januar: La Graciosa

An der Küste von Lanzarote entlang geht es nach La Graciosa, der nördlichsten der Kanarischen Inseln. An Bord Christiane und Achim aus Berlin und Roland aus Innsbruck. La Graciosa bildet ein Naturschutzgebiet und wir mussten vorab eine Anfahrtsgenehmigung beantragen. Wir liegen zwei Nächte in der verschlafenen, kleinen Marina und wandern rund um die Insel zu den einsamen Stränden und Klippen der Wetterseite der Insel. Auf La Graciosa gibt es weder Quellen noch Brunnen und früher mussten die Fischer das Wasser in Eimern über die Meerenge von Lanzarote herüberfahren.







01
. Januar
: Lanzarote - Neujahr










29. Dezember: Fuerteventura - Zwischenstopp






24. Dezember: Gran Canaria - Weihnachten





14. Dezember: Eimerweise Muscheln

14. Dezember: Eimerweise Muscheln

Nach d
er langen Zeit auf See ist unser Unterwasserschiff überwuchert mit Muscheln. Kein Wunder, dass wir in den letzten Tagen der Fahrt immer langsamer vorankamen. Fingerdicke Entenmuscheln bedecken den Rumpf, Kiel und Ruder. Drei Tage kämpfen wir mit Schnorchel und Spachtel gegen die ungebetenen Gäste. Zu jedem Anlauf versammeln sich alle Fische des Hafens, um die ungewohnte und reiche Fütterung mitzuerleben. Aber da unser Antifouling-Anstrich überhaupt keine Wirkung mehr zeigt, beschließen wir, unser Schiff noch einmal auszukranen. An Land entfernen wir noch einmal mehrere Eimer voll Muscheln. Anschließend schleifen wir zwei Tage lang die Kalkreste ab. An Nervenkitzel ist dabei kein Mangel, da das Boot mit sehr zweifelhaften - da stark verrosteten - Stützen gehalten wird und ein böiger Wind von den Hügeln herabweht. An Schlaf im aufgebockten Schiff ist leider kaum zu denken. Umso schneller erledigen wir den Anstrich mit frischem Antifouling, um schnell wieder ins Wasser zu kommen.






09. Dezember: Inselleben auf El Hierro

In dem beschaulichen Ort La Restinga auf El Hierro erholen wir uns schnell von der langen Fahrt. Am Folgetag unserer Ankunft geht über der Insel ein Jahrzehnt-Regen nieder, der uns passend die Salzkruste von Deck und Rigg wäscht.

Die Insel hat ihren ganz eigenen Reiz. Das dunkle Vulkangestein dominiert die Landschaft und gibt dem hiesigen Wein eine besondere Note.










01. Dezember: Landfall auf El Hierro

Mit viel Glück erreichen wir nach nur einem Monat auf See die Kanarischen Inseln. Unsere vierte und letzte Äquatorüberquerung verlief vergleichsweise gut mit nicht zu vielen Tagen in Flauten und Gewitterschauern. Auf 8° nördlicher Breite erreichen wir bereits den Nordost-Passat. Er bringt viel Wind und Welle von vorne und wir müssen anderthalb Wochen lang gegenanstampfen. Alles liegt auf der Seite und mehrmals pro Minute wird das Schiff durch die anrollenden Wellen angehoben und fällt mit lautem Krachen in die nachfolgenden Wellentäler. Die Ausdauer von Material und Crew wird wieder strapaziert

Aber fünf Hundert Meilen vor dem Ziel hat Neptun ein Einsehen und schickt uns einen zwar schwachen, aber achterlichen Wind, der uns bis zum Landfall auf El Hierro begleitet.










25. November: Wir haben die Welt umsegelt!

Heute, am 25. November, gegen Mittagt kreuzen wir rund 180 Seemeilen nördlich der Kapverden unser eigenes Kielwasser. Genau an dieser Stelle im weiten Atlantik kamen wir vor zwei Jahren und zehn Monaten auf unserer Fahrt von den Kanaren zu den Kapverden schon einmal vorbei. Damit haben wir die Welt in unserer Miepke II umsegelt! Wir haben bereits über 38.000 Seemeilen zurückgelegt - fast den zweifachen Erdumfang. Die beiden großen Kaps der Südhalbkugel liegen hinter uns, viermal haben wir den Äquator überquert, einmal einen Super-Taifun erlebt, zweimal unsere Schiffsschraube abgeschüttelt, 33 Länder besucht und unzählige Freunde gewonnen. Vom gerammten arktischen Südkaper bis zum gestreichelten afrikanischen Löwen haben wir viele exotische Tiere aus nächster Nähe erlebt. Wir sind mit gewaltigen Mantarochen getaucht, vor philippinischen Krokodilen geflüchtet und wurden von neugierigen chilenischen Seelöwen geküsst.

50.000 Fotos und noch mehr Bilder in unserem Gedächnis zeugen von dieser abenteuerlichen Reise.






30. Oktober: Zwischenstopp auf St. Helena

Eine windige und schnelle Fahrt bringt uns nach St Helena. Die Insel war schon immer ein wichtiger Anlaufpunkt der Schiffe auf dem Weg nach Europa. Bis heute ist der Wasserweg der einzige nach St Helena. Vierzehntägig besucht sie das Versorgungsschiff aus Kapstadt, mit dem wir zufällig am gleichen Tag in der Bucht von Jamestown vor Anker gehen. Allerdings kommen wir bereits vor Sonnenaufgang an und müssen uns in rabenschwarzer Nacht mit Radar und Taschenlampe langsam an die Steilküste herantasten. Die kleine Stadt liegt gut geschützt in einem engen Tal und die alten Geschützbatterien überschauen von den hohen Klippen die Bucht.

Zum Anlass des "Besuches" von Napoleon wurden damals 2000 zusätzliche Soldaten auf der Insel stationiert. Wir besuchen die letzten Wohnorte des prominenten Gefangenen.

Nach drei Tagen haben wir ein wenig von der Insel gesehen, mindestens jeden dritten Einwohner getroffen, die Jakobsleiter erklimmt, unsere Wasservorräte aufgefüllt, unser defektes Pendelruder geflickt und eine Zahnfüllung erneuert.

Am 2. November setzen wir wieder Segel und beginnen die lange Fahrt nach Norden.







16. Oktober: ...a Heutet!


16. Oktober: Abschied von Südafrika

Heute geht es in den grau-grünen Atlantik hinaus. Bis nach St. Helena sind es 1700 Seemeilen, die wir hoffentlich zügig bewältigen werden. Die Ausklarierung aus Kapstadt war etwas aufwendig, da wir mit unserer Yacht wie ein kommerzielles Schiff behandelt werden. So mussten wir beispielsweise angeben, wie viele Crew-Mitglieder in Kapstadt desertiert haben und wie viele wir im Krankenhaus zurücklassen.

Aus Südafrika nehmen wir ungezählte schöne Eindrücke und Momente mit. Das Land und seine Menschen hat uns begeistert!



15. Oktober: Izulu Orphan Projects

Nach dem herzlichen Willkommen, das wir überall in Südafrika erfahren haben, sind wir froh, auch etwas zurückgeben zu können. Wir haben im Zululand Kate Bain kennengelernt, die mit ihren Izulu Orphan Projects mittlerweile über 1500 Waisenkinder unter ihre Fittiche genommen hat (www.izuluorphanprojects.co.za). Sie organisiert die Unterbringung in Gastfamilien, Essensversorgung und natürlich die Schulausbildung, ohne die die vielen
Aidswaisen kaum eine Zukunft hätten.

Wir haben die baldige Weihnachtsfeier der Waisenkinder bereits mit zwei großen Säcken voll Spielzeug und Stofftieren aus unserem Familienkreis unterstützt. Darüber hinaus sind wir stolz, ihre Projekte mit Geldern des Vereins The Right to Water e.V.
im Namen aller Mitglieder fördern zu können.

Wir wünschen ihr weiterhin viel Kraft und Initiative und bedanken uns sehr herzlich bei unseren Spendern, die uns das ermöglichen.
 




2.-14. Oktober: Kapstadt

In Kapstadt besucht uns mein Bruder Christian und gemeinsam geht es auf Erkundung.







1. Oktober: Vor dem Kap der Guten Hoffnung

Zwei Stunden vor Sonnenaufgang stehen wir vor dem Kap der Guten Hoffnung. Wir "stehen" nicht nur in der nautischen Sprache, sondern im wahrsten Sinne des Wortes: kein Lüftchen regt sich und das Meer ist ruhig. Wir fahren nahe bis in die Kelpfelder an das berühmt-berüchtigte Kap heran und lassen es uns nicht nehmen, hier auf das erste Licht zu warten. Mit Anbruch des Tages baut sich das Kliff immer höher vor uns auf. Das zweite große Kap der Südhalbkugel ist umrundet. Jetzt fahren wir nach Hause :-)
 





30. September: Rund Afrika!

Der lang ersehnte Ostwind findet sich endlich ein und bläst uns um das Kap Agulha herum. Der Ostwind alleine gäbe bereits Anlass zum feiern. Hier, am südlichsten Punkt von Afrika, dem zweit-südlichsten unserer Reise, am Treffpunkt vom atlantischen und indischen Ozean, feiern wir nicht nur Nanas Geburtstag, sondern verloben uns auch - nach über 33.000 gemeinsam gesegelten Seemeilen und drei Äquatorübergängen.

Das muss gefeiert werden!








27./28. September: Eingeweht in Mosselbaai

Vor uns liegt als nächste Etappe die Umrundung des Kap Agulha, der südlichsten Spitze von Afrika, und des Kap der Guten Hoffnung kurz vor Kapstadt. Dafür brauchen wir anderes Wetter, als wir momentan haben: draußen auf dem Meer weht es aus Südwesten mit weit über 50 Knoten und Radio Kapstadt warnt vor Wellen von bis zu 9 m Höhe. Da warten wir lieber noch ein wenig.








26. September: Garden Route und Knysna

Unser Freund Joseph aus Port Elizabeth ist zeitgleich mit uns in Mosselbaai und lädt uns ein, gemeinsam eine Fahrt ins Inland und entlang der Gartenroute zu unternehmen. So erleben wir auch die Höhenzüge, Täler, Pässe und Farmen landeseinwärts und sehen die Lagune von Knysna. An diesem einmaligen Naturhafen mussten wir leider vorbeisegeln, da nur passende Konstellationen von Wind, Wellen und Tidenstrom ein Einfahrt zulassen.








24./25. September: Mossel Bay

Am 24. September erreichen wir kurz vor Mitternacht die Mossel Bay. In diese Bucht ist Bartholomeu Dias 1488 nach seiner erfolgreichen Kapumrundung als erster Europäer eingelaufen. Sein damaliger Empfang war sicherlich anders als der unsrige:
ein kleiner Rettungskreuzer führte gerade nächtliche Übungen durch und begleitete uns mit Blaulicht und starken Suchscheinwerfern in den Hafen. Dort warteten schon helfende Hände, um unsere Leinen entgegen zu nehmen. Wieder ein sehr schönes Willkommen. Die Überfahrt war insgesamt okay, aber recht kalt. Wir mussten gegen den Wind anfahren, was für uns bedeutet, dass wir den Autopiloten nicht benutzen können. Wenn wir selber steuern, können wir zehn Grad näher an den Wind heranfahren, was beim Kreuzen gegen den Wind schnell viele Seemeilen und Stunden ausmacht.

Der Ort Mosselbaai gefällt uns auf Anhieb und besonders die schöne Felsküste ist beeindruckend.







17.-22. September: Zwischenstopp in Port Elizabeth

Die nächste Etappe entlang der "shipwreck coast" nach Port Elizabeth verläuft leider auch nicht wie erhofft. Der angesagte Ostwind hält nur wenige Stunden an, um dann wieder dem Südwester das Feld bzw. Meer zu überlassen. Unsere Miepke kreuzt tapfer gegenan und wird hier und da zum Glück vom Strom etwas angeschoben. Den Plan, an Port Elizabeth vorbei gleich einige Buchten weiter zu fahren, müssen wir verwerfen. Wir sind froh, am 17. September mit dem letzten Tageslicht in den großen Hafen einzulaufen und beim Yachtclub an den Steg
zu gehen. Auch hier müssen wir wieder ein länger anhaltendes Tiefdruckgebiet durchziehen lassen. Wir besuchen das Stadtzentrum von Port Elizabeth und bekommen eine exklusive Führung durch das neue WM-Stadion und die dortigen VIP-Bereiche.

Im Segelclub
lernen wir weitere herzliche und begeisterte Südafrikaner kennen. Sie nehmen uns kurzerhand mit auf eine Tagestour entlang der malerischen Küste und auf die Gipfel der Berge bei Port Elizabeth.











13. September: Die Wild Coast entlang nach East London

Die Fahrt von Durban nach East London führt über 250 Seemeilen an der sogenannten Wild Coast entlang. Eine harsche und ungastliche Küste, die auf ihrer ganzen Länge nicht eine einzige schützende Bucht liefert. Dabei sind gerade auf dieser Etappe Fluchtmöglichkeiten bitter nötig, da der starke Agulhastrom gegen die vorherrschenden Südwestwinde setzt und so die gefürchteten Monsterseen verursacht, die schon Hunderten von Schiffen vor Südafrika zum Verhängnis geworden sind. Manche Segler warten viele Wochen in Durban auf eine passende Lücke zwischen den fortwährenden Kaltfronten, um den Abschnitt zu bewältigen. Wir versuchen unser Glück nach dem Durchgang einer ausgeprägten Front und laufen nachmittags aus dem großen Industriehafen von Durban aus. Ob der Zeitpunkt gut gewählt ist, können wir nicht sagen. Auf jeden Fall fahren wir in dieser Nacht prompt in eine neue Front hinein, die uns Winde von 6-7 Bf direkt auf die Nase beschert. Wegen der dichten Bewölkung ist die Nacht rabenschwarz und wir erkennen die anlaufenden Brecher immer erst, wenn unsere Buglaterne plötzlich unter Wasser leuchtet. Wir kreuzen mühsam mit Schleichfahrt gegen das rauhe Wetter an und sind froh, die Wellen nicht in ihrer vollen Höhe sehen zu können. In dieser Nacht werden wir derart gebeutelt, dass wir sogar die Dreifarben-Laterne in unserer Mastspitze verlieren.

Am Folgetag beruhigt sich die See bei leichtem Ostwind und wir kommen gut voran. Fünfzig Seemeilen vor unserem Etappenziel trifft uns dann die nächste Kaltfront, diesmal zum Glück weniger heftig. Unsere Erleichterung ist groß, als wir in den Schutz der gewaltigen Hafenmole von East London einlaufen und ein Stück den Buffalo River hinauffahren.

Unser Empfang im lokalen Yachtclub ist überaus herzlich. Wir sind das erste Segelschiff der Saison, das die schwierige Umrundung des Südlichen Afrikas angeht. So werden wir Ehrengäste der diesjährigen Club-Regatta zur Saisoneröffnung und segeln auf einer L26, der Bootsklasse des traditionellen Lipton Cups, mit.






15. August - 4. September: 6000 km durch das südliche Afrika!

Was haben wir für ein Glück! Unsere Freunde in Durban haben gerade für die Zeit unseres Aufenthaltes in ihrer Stadt eine lange Reise nach Namibia geplant und laden uns kurzerhand ein, mitzufahren. Wir laden Zelt und Schlafsäcke in ihren Geländewagen und es geht los in Richtung Botswana. Andreas schiebt noch einen kurzen Abstecher nach Deutschland ein, um bei der Geburtstagsfeier seines Vaters mit dabei zu sein. Er stößt auf seinem Rückweg in Walvis Bay an der Atlantikküste dazu.

Insgesamt
geht die Rundreise von Durban aus nach Botswana, Namibia, Western Cape und Free State zurück nach KwaZulu-Natal. Über 6000 km fährt Peter uns durch die phantastische Landschaft des südlichen Afrikas. Wir sammeln unvorstellbar viele Eindrücke. Wir überlassen es den Bilder, von dieser Reise zu erzählen:

Botswana



Windhoek



Brandberg



Swakopmund


Agama River





Sossusvlei





Lüderitz






Kollmannskuppe




Keetmanshoop



Fish River Canyon





Orange River



Springbok


Südliche Kalahari




Drakensberge







14. August: Das Leben in Durban

Zu dritt verbringen wir sowohl spannende als auch arbeitsreiche Tage in Durban. Die Metropole mit ihrer bunt gemischten Bevölkerung bietet einen guten Einstieg in das südafrikanische Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Märkte mit asiatischem Flair, Bürobauten, Galerien, Industriehafen, Strand, Hotels und Kasinos liegen dicht beieinander.

In unserem Rudersystem müssen wir drei Lager erneuern, die sich durch den jahrelangen Salzwasserangriff buchstäblich in Staub aufgelöst haben. Wir müssen alles zerlegen und benötigen für das Abziehen eines Lagers sogar eine zehn-Tonnen Presse. Über fünf Tage arbeiten wir an Bord und in mechanischen Werkstätten, bis alle Teile passend gedreht und wieder montiert sind. Danach nehmen wir die Reparatur der kaputten Rollfockanlage, das zerrissene Bimini, das neue Vorsegel, die gebrochenen Wanten und die unzähligen weiteren Kleinigkeiten in Angriff.

Nicole erstellt ihre Hausarbeit in Landschaftsarchitektur und gemeinsam besuchen wir das moderne Stadion von Durban, das von den deutschen Architekten GMP entwickelt wurde, bei denen Nicole ihr Praktikum absolviert hat.




 




7./8. August: Auf Safari ins Zululand!

Von Durban aus nehmen uns Freunde mit auf eine spannende Fahrt durch den Landesteil KwaZulu-Natal zu zwei Nationalparks im Norden. Als erstes unternehmen wir eine Flussfahrt im St. Lucia Wetpark und beobachten Flusspferde, Krokodile, Adler und Eisvögel in der weitläufigen Brackwasserlandschaft. Unser Naturparkführer spricht nicht nur Zulu sondern ebensogut Deutsch und beantwortet uns jede Frage zu dem vielfältigen Tierleben in Südafrika.

Anschließend fahren wir zwei Tage lang im 4x4 kreuz und quer durch den Hluhluwe-iMfolozi-Park. Die vielen, großen Tier Afrikas sind nicht schwer auszumachen, halten sie sich doch häufig nahe an oder sogar auf der Autopiste auf und lassen sich von uns nicht stören. Besonders die gewaltigen Breitmaul-Nashörner schlafen bevorzugt im Stehen mitten auf dem Weg. Da hilft nur Geduld oder Umkehren. Die gutmütigen Riesen haben genug Masse, um ein Auto über den Haufen zu rennen. Ihre ebenfalls großen und grauen Nachbarn, die Elefanten, zählen wir auf über Hundert Tiere, die im Gänsemarsch über die Hügel zum Fluss ziehen. In der Herde befinden sich viele Jungtiere, die um ihre Mütter herumspielen. Wir beobachten die Elefanten beim Ziehen, Grasen und an der Tränke. Es ist ein großartiges Erlebnis, diese Kolosse in solcher Anzahl in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.

Und zum Bild von Afrika fehlen natürlich auch die Giraffen, Zebras, Büffel, Antilopen und vielen anderen charakteristischen Tiere nicht. Die Affen begrüßen uns schon kurz nach Sonnenaufgang, als wir auf der Veranda im Hilltop Lodge unseren Frühstückstisch decken und damit für großes Interesse dieser nahen Verwandten sorgen.













4.-23. Juli
: Der lange Weg rund Madagaskar

Der direkte Weg von Reunion nach Durban in Südafrika beträgt ca. 1400 Meilen. Er führt an der Südspitze von Madagaskar vorbei, nutzt den mitlaufenden Äquatorialstrom und kreuzt den quer setzenden Mosambikstrom kurz vor Durban. Aber gerade diese Ströme machen diese Route im Südsommer schwierig und im Winter nahezu unmöglich. Die schnell ziehenden Tiefdruckgebiete im Süden schieben ihre Kaltfronten und häufig stürmischen Winde gegen diese starken Meeresströme und verursachen so gewaltige Wellen. Die Seen vor der Küste von Südafrika sind legendär und haben schon viele Schiffe zum Kentern und Auseinanderbrechen gebracht - nicht nur kleine segelnde Nussschalen. Da wir unserem Boot bereits auf der Fahrt von Thailand nach Mauritius viel zugemutet haben, wollen wir versuchen, diesem Risiko auszuweichen. Der Umweg rund Madagaskar und durch die Mosambikstraße scheint uns sicherer, wenn auch 800 Seemeilen länger.

Ursprünglich hoffen wir darauf, bei der Gelegenheit Madagaskar zu besuchen, indem wir die Bucht von Diego Suarez im Norden und später die Insel Nosy-Be auf der Nordwestseite anlaufen. Leider wäre jeder Landgang damit verbunden, bei Ein- und Auslaufen jeweils bis zu fünf unabhängige Behörden aufsuchen zu müssen, die alle ihre Formulare ausgefüllt und zum Teil willkürliche "Gebühren" bezahlt haben wollen. Würden wir mehr Zeit für Madagaskar haben, hätten wir das auf uns genommen, aber für einen kurzen Besuch von wenigen Tagen lohnt es sich für uns nicht.

Die Umrundung von Madagaskar wird eine abwechslungsreiche Reise. Mit kräftigem Rückenwind rauschen wir die Ostküste hinauf. Vor der Kulisse der wilden Küste Madagaskars surfen wir die Wellen hinab. Kaum um die nördliche Spitze herum segeln wir in den Schutz der Leeseite von Madagaskar hinein. Hierher folgen uns die hohen Seen des Indischen Ozeans nicht mehr und auch der steife Passat weht hier nur noch als laues Lüftchen. Es folgen ruhige und schöne Segeltage, die zum Glück auch von keinen Piraten gestört werden, die bis vor Kurzem hier noch rege ihr Unwesen getrieben haben. Phantastische Sonnenuntergänge und ruhiges Bordleben.

Je weiter wir erneut nach Süden entlang der Küste von Mosambik segeln, desto unbequemer wird die Fahrt wieder. Der Wind bläst konsequent von vorne und wir segeln die letzten Tausend Meilen fast ununterbrochen hoch am Wind. Umso schlimmer, dass wir ohne unsere Genua - unser wichtigstes Vorsegel - und mit nur provisorisch geflicktem zweiten Vorstag die lange Tour durchstehen müssen.

Auf halber Strecke von Beira nach Maputo erwischt uns die erste Kaltfront und gibt uns einen Vorgeschmack auf das Segeln rund Südafrika. Die Wellen sind nicht besonders hoch, aber sehr steil. Der Bug schlägt mit lautem Krachen auf und es geht jedes Mal ein Schlag durch Mast und Wanten. Kein Wunder, dass andauernd die eigentlich stark dimensionierten Stahldrähte brechen. Nach Tagen des Wellenspringens ist unser Boot mit einer dicken Salzkruste überzogen. Die Leinen sind so rauh und steif geworden, dass wir aus ihnen Figuren formen können.

An den schützenden Ankerplätzen rund Maputo segeln wir nachts vorbei, nur um etwas weiter südlich in die nächste Kaltfront zu geraten. Ein weiterer Tag Karussellfahrt steht an. Aber danach können wir Kurs auf Richards Bay entlang der Küste von Südafrika absetzen. Mit Blick auf die hohen Sanddünen der Küste und geschoben von den Anfängen des Agulha-Stroms gleiten wir nach Süden. Um uns herum tollen Hunderte von Walen, die sich zur Paarungszeit hier versammelt haben. Einige kommen nahe zu uns und vollführen wilde Sprünge. Mehr als einmal befürchten wir einen Zusammenprall.

Die letzte Nacht vor Durban bringt zum Abschluss noch einmal Rückenwind. Allerdings prompt mit Sturmstärke. Unser Steuer gibt seit Tagen laute, beängstigende Geräusche von sich, die sich sehr nach Lagerschaden anhören. Damit es uns nicht auf hoher See im Stich lässt, steuern wir die letzten drei Tage ausschließlich per Hand. Entsprechend müde sind wir bei Ankunft in Durban, früh morgens mit den ersten Sonnenstahlen am 23. Juli.











30. Juni - 4. Juli: Reunion

Auf Mauritius folgt nach nur wenig mehr als 100 Seemeilen das nächste Highlight des Indischen Ozeans: Reunion. Mit dem letzten Tageslicht segeln wir die Nordküste entlang und lassen uns von den Richtfeuern bei Dunkelheit sicher in den Port Ouest leiten. Bis zum Liegeplatz fährt man um so viele enge Ecken herum, dass sich mit Sicherheit keine Welle dorthin verirren kann. Entsprechend liegt unser Boot so ruhig wie eingegraben

Am folgenden Morgen werden wir vom Hafenmesiter herzlich begrüßt und gleich mit vielen Tipps für die Erkundung der Insel ausgestattet. Wir mieten uns ein kleines Auto und mühen es die steilen Hänge zum Inselinneren herauf. Dort überrascht uns nicht nur eine phantastische Fernsicht über das Meer, sondern der Blick in die tiefen Täler und auf die hohen Gipfel der Insel. Eine derart schroffe und zerklüftete Landschaft haben wir nicht erwartet. Bei unserer Umrundung fahren wir auch über die "Lavastraße" auf der SÜdostseite der Insel. Ein aktiver Vulkan speist regelmäßig einen breiten Lavastrom, der eindrucksvoll den Berg herab zum Meer fließt. Die Straße über diesen Strom muss alle paar Jahre erneuert werden und führt mitten durch diese Mondlandschaft. 

Reunion ist eine Insel zum Verlieben! Wir bleiben leider nur vier Tage, wissen aber bereits jetzt, dass wir hierher wieder zurückkehren werden.







23.-29. Juni: Auf Mauritius

Mauritius gefällt uns auf Anhieb sehr gut. Die Menschen sind offen und überaus freundlich. Die Bevölkerung ist eine bunte Mischung verschiedenster Kulturen: indisch, afrikanisch, chinesisch, europäisch, ... Es gibt viel zu sehen und zu erleben.

Unser erster Landgang nach 27 Tagen auf See führt uns gleich in ein Restaurant an der Hafenpromenade, um deftige Steaks zu bestellen. Der Kellner seufzt tief, als er unsere Bestellung hört und sagt uns dann zu unserem Erstaunen, dass wir lieber das viel billigere Hühnchen bestellen sollen. "The cow is from India" ist seine kurze Begründung. Wir schauen uns verdutzt an und haben beide das Bild der alten, halbverhungerten Kuh vor Augen, die auf einer Verkehrsinsel in Delhi ihre letzten Tage fristet ... Das Hühnchen schmeckt letztendlich sehr gut.

Nach einer intensiven Woche in diesem Inselparadies haben wir uns rundum erholt, die schlimmsten Schäden am Boot behoben, kräftig mit den Hafennachbarn gefeiert, traumhafte Strände gefunden, den Nationalpark im Inselinneren besucht und einen Einheimischen vor dem Ertrinken gerettet. Jetzt kann es weitergehen nach Reunion!







26. Mai.-22. Juni: Quer durch den Indischen Ozean

In den letzten Wochen haben wir viel Stoff für Seemansgarn gesammelt. In 27 Tagen sind wir von Thailand rund Sumatra bis Mauritius einmal quer durch den Indischen Ozean gesegelt. Es war eine vergleichsweise schnelle, aber ruppige Überfahrt. Wir haben unterwegs vieles gesehen, was für Käpt'n Blaubär-Geschichten taugt. In der Straße von Malakka gerieten wir in Felder von Stromwirbeln, wie wir sie noch nie erlebt hatten. Von einer Sekunde zu anderen - ohne erkenntlichen Grund - kochte das Wasser um das Boot herum und die Wellen schlugen aus verschiedenen Richtungen gegeneinander. Als ob jemand einen riesigen Tauchsieder ins Meer halten würde.

An der Nordspitze von Sumatra nahmen wir eine Abkürzung durch die vorgelagerten Inseln und wurden prompt von einer starken Strömung erfasst, die uns buchstäblich in den Indischen Ozean hineinwarf. Zusammen mit dem entgegengesetzten Ozeanschwell bildeten sich derart hohe und steile Wellen, dass wir trotz voller Motorfahrt mehrmals rückwärts von den Kämmen heruntergeschoben wurden.

Die vielen Segeltage im Indischen Ozean waren eher eintönig und überwiegend sehr unruhig. Die erneute Äquatorüberquerung brachte die üblichen Unwetter und drehenden Winde mit sich. Auf der Südhalbkugel meinte es Neptun etwas zu gut mit uns und schickte uns einen stürmischen Passatwind, der uns tagelang vor sich herjagte. Der Preis für die schnelle Fahrt war entsprechend hoch: das Vorsegel in Fetzen, ein Vorstag und eine Want gebrochen und die Crew stark gebeutelt. Letztendlich hatten wir nur noch die kleine Sturmfock frei fliegend wir ein Spinnaker gesetzt und flogen trotzdem gen Westen. Die Wellen waren vielleicht nicht haushoch, aber nach mehrmaligem Erzählen werden sie es sicher gewesen sein. Die brechenden Wellenkämme setzen uns sehr zu, wenn sie mit Macht gegen die Bordwand und auf das Deck schlugen.

Umso größer war unsere Erleichterung, als wir bei Morgengrauen des 27. Tages die Spitze von Mauritius umrundeten und die geschützte Leeseite der großen Insel nach Port Louis hinabsegelten. Eine weitere lange und schwierige Etappe liegt hinter uns.










13.-23. Mai: Phuket
Unsere Zeit auf Phuket hatten wir eigentlich mit dem Entdecken von Land und Leuten verbringen wollen. Aber die meiste Zeit nimmt das Lösen von Problemen in Anspruch. Da wir die lockere Anode beheben müssen, steuern wir direkt die etwas flussaufwärts gelegene Marina Boat Lagoon an. An dem geschützten Liegeplatz inspizieren wir eingehend unser Schiff und entdecken auch eine angerissene Want sowie eine gebrochene Halteplatte, die diese Want im Mast verankert. Die Want lassen wir neu anfertigen und die Platte richtet ein geschickter Schweißer in wenigen Minuten wieder her. Nur der Ein- und Ausbau in luftiger Höhe ist schweißtreibend.

In der benachbarten Royal Phuket Marina erhalten wir einen Krantermin, um die Anode neu zu befestigen. Keine Viertelstunde benötigen wir dafür, da wir darin leider schon geübt sind. Während Miepke im Kran hängt rütteln wir auch kräftig am Ruder und müssen feststellen, dass das Spiel des unteren Lagers etwas zugenommen hat. Kurzerhand beschließen wir, das Schiff wieder aufs Land zu stellen und das Ruder auszubauen. Mit dem schweren, großen Ruder laufen wir in den nächsten Tagen von Pontius zu Pilatus, ohne dass jemand uns eine verlässliche Lösung anbieten kann. Am Ende glätten und erweitern wir den Ruderschaft in mehreren Anläufen mit Epoxy selber und sind nicht wenig erleichtert, als er wieder ohne Spiel in seinen Lagern verschwindet. Auch ein neues Vorstag gönnen wir uns, da wir zwischen hier und Hamburg noch häufig gegen viel Wind und Welle anlaufen müssen.

Um von Phuket mehr Erinnerungen als nur an Werftarbeiten mitzunehmen, besuchen wir zwei Tage lang an der Westküste die Orte Surin und Patong. Etwas Abstand zum Boot tut uns gut und wir genießen die Nächte in weichen Betten und mit Klimaanlage.

Passend zu unserem letzten Abend veranstaltet das Team der Marina einen Grillabend. Einen besseren Start für die vor uns liegenden Etappen kann man sich nicht wünschen.









12. Mai: Die Inselwelt von Thailand

Auf dem Weg nach Phuket besuchen wir vier thailändische Inseln und bekommen so einen ersten Eindruck von unserem nächsten Reiseland. Besonders die exotische Insel Koh Muk beeindruckt uns mit ihrer wilden, malerischen Landschaft. Wir ankern zwischen zwei Felsmassiven unmittelbar vor der Brandung eines einsamen Sandstrandes. Hier lassen wir unser Schiff zurück und rudern mit dem Dinghi einige hundert Meter am Kliff entlang zu dem Eingang einer versteckt liegenden Wasserhöhle. Unser erster Versuch scheitert an dem noch zu hohen Wasserstand. Aber einige Stunden später gelingt es uns bei Niedrigwasser, mit dem Schlauchboot in die Höhle hineinzufahren. Nach rund achtzig Metern Dunkelheit und lautem Widerhall der Brandung an Wänden und Decke führt die Höhle zu einer einsamen Lagune, die ringsum von hohen Felsen und tropischem Wald umschlossen wird. Das perfekte Piratennest.

Zurück am Schiff nehmen wir vor der Weiterfahrt noch ein kurzes Bad und entdecken das Unmögliche: die Anode an unserem neuen Antrieb, die von Volvo selbst angebracht wurde ... ist LOCKER! Hätten wir es nicht entdeckt, hätte die lose Anode den Propeller und/oder die Welle zerstört. Vom Zauber der Inseln zurück in die Realität. Wir können unseren Motor wieder vergessen und müssen uns irgendwie durch Flauten und Gewitter nach Phuket durchkämpfen.








9. Mai: Auf nach Thailand

Es geht weiter. Bis zur Bucht Ao Chalong, unserem ersten Anlaufpunkt in Thailand, sind es 120 Seemeilen.



2. - 8. Mai: Miepke wieder im Trockendock

Am 2. Mai kranen wir aus. Unser Unterwasserschiff ist zu unserer großen Enttäuschung trotz des frischen Anstriches mit Antifouling bereits stark mit Muscheln bewachsen. Kaum abgestellt und abgestützt, beginnen wir mit der Verschiebung des Motors, um das defekte Getriebe ausbauen zu können. Mehrere Tage lang werkeln wir im Maschinenraum, bis der neue Antrieb eingesetzt und der Motor wieder an seinem Platz ist. Zusätzlich wienert Nana die Bordwand und poliert sie auf Hochglanz. Als Miepke wieder ins Wasser gesetzt wird, strahlt sie, wie nie zuvor. Das neue Getriebe arbeitet einwandfrei und macht kein Wasser. Einziger Wermutstropfen: die Drehrichtung des neuen Getriebes ist verkehrt! Bei Einlegen des Vorwärtsganges fahren wir rückwärts. Aber dafür werden wir später eine Lösung finden.





 



27. April - 1. Mai: Geburtstag auf Rebak

Von Kuah aus geht es um Langkawi herum zu der kleinen Insel Rebak. Auf Rebak befindet sich nicht nur eine luxuriöse Hotelanlage, sondern auch ein sehr geschützter Hafen mit den weit und breit besten Einrichtungen zum Auskranen einer Segelyacht.

Die idyllische Insel bietet die perfekte Kulisse für eine großartige Geburtstagsfeier! Wie immer ist Birgit und Walter kein Weg zu weit, um den gemeinsamen Geburtstag von Walter und Andreas zu feiern. Montevideo, Osterinsel, und nun Malaysia. Gemeinsam verbringen wir schöne Tage, für die wir den beiden sehr dankbar sind.

Besonders hat sich Andreas über die Glückwunschkarte von Stratley gefreut. Da wir hier auf der abgelegenen Insel kaum Emails verschicken können, auf diesem Wege ein Dankeschön an alle, die am 29. April an uns gedacht und in Gedanken mitgefeiert haben!



 



25. April: Ankunft auf Langkawi

Erleichtert erreichen wir morgens die vorgelagerten Felsen und Inselchen auf der Südseite der großen Insel Langkawi. Die Landschaft erinnert uns sehr an die Rock Islands von Palau. Nur noch wenige Seemeilen trennen uns von dem Ort Kuah, wo wir im Royal Langkawi Yacht Club festmachen. Wie nach jeder Überfahrt kümmern wir uns zunächst um das Aufklaren von unserem Schiff, dass uns so gut wieder einer Etappe weiter gebracht hat. Anschließend geht es zu den Behörden im nahe gelegenen Fährterminal, um den Papierkram zu erledigen. Danach feiern wir unsere Ankunft in der Bar des Clubs stilecht mit Burgern und frisch gezapftem Bier. 

Am Folgetag fahren wir zum Flughafen, wo uns ein großes, 34 Kg schweres Paket erwartet. Glücklich nehmen wir das zwar ebenfalls schon gebrauchte, aber von Volvo aufgearbeitete Getriebe entgegen. Insgesamt haben wir unseren Motor nur für einen Bruchteil der zurückgelegten Strecke eingesetzt - aber trotzdem frisst er weitaus mehr Zeit und Geld als jegliche andere Ausrüstung auf unserem Schiff. Manchmal erwägen wir, den Motor auszubauen und nur noch unter Segeln in Häfen und an Ankerplätzen zu manövrieren. Aber die Sicherheitsbedenken setzen sich immer wieder durch.

 


19.-24. April: Durch die Straße von Malakka nach Langkawi

Von Sebana Cove aus wollen wir an einem Tag Singapur umfahren und in die Straße von Malakka einlaufen. So sparen wir uns das Ein- und Ausklarieren in Singapur. Wir wählen die Route durch das riesige Ankerfeld entlang des Containerhafens, um dem Verkehr und dem mittlerweile ruppigen Südwest-Wind entlang der Hauptverkehrsstraße auszuweichen. Das gibt uns zusätzlich noch die Gelegenheit, einige Aufnahmen von der Skyline zu machen. Letzteres gefiel der Küstenwache von Singapur überhaupt nicht. Ein Schnellboot brachte uns auf und kassierte erst einmal unsere Pässe und Bootspapiere ein. Danach wurde unsere Kamera untersucht, da es der Besatzung des Patrouillenbootes nicht verständlich war, dass durchreisende Segler lediglich Erinnerungsphotos von der Stadt aufnehmen. Anschließend sollen wir noch zur Einklarierung gezwungen werden. Aber da das nicht nur unseren Zeitplänen, sondern auch internationalem Recht zuwider laufen würde, weigern wir uns. Wir verständigen uns auf die Rückgabe unserer Papiere und auf eine Eskorte des Schnellbootes, das uns aus den Gewässern von Singapur heraus begleitet. Dafür müssen wir leider die gefährlichere Hauptroute wählen

Die Weiterfahrt durch die Straße von Malakka ist kein Spaß. Wind gibt es so gut wie keinen, dafür aber jede Nacht schwere Gewitterschauer mit heftigen Blitzen. Wir verstauen die wichtigsten elektronischen Geräte unserer Notfallausrüstung im Backofen. Ein Blitzschlag wird unweigerlich unsere gesamte Elektronik zerstören - egal ob angeschlossen oder nicht.

Um der Gewittergefahr schnell zu entkommen, legen wir keine Zwischenstopps ein und nutzen den Motor ungeachtet der nur provisorischen Reparatur intensiv. In einer Nacht blockiert prompt wieder das Getriebe und wir befürchten, dass es entgültig zerstört sei. Aber ein kurzer Tauchgang am frühen Morgen zeigt eine Leine in der Schraube, die sich mit wenigen Handgriffen entfernen lässt. Jetzt wollen wir nur noch in Langkawi ankommen!



 


16.-18. April: Singapur

Wir lassen uns vom Trubel der Metropole mitreißen. Bereits der Kulissenwechsel vom einsamen, palmengesäumten Resort zum lebhaften, riesigen Flughafen Changi ist atemberaubend. Von hier aus geht es mit der Metro quer durch die Stadt zu unseren Freunden im Republic of Singapore Yacht Club. Zusammen mit Eli und Jahn erkunden wir Singapur. Die beiden lebten vor fünfzehn Jahren hier und beschreiben uns die enormen Veränderungen der Zwischenzeit. Die Skyline wird durch die Neubauten der letzten Jahre dominiert. Die Seekarten müssen aufrgund der umfangreichen Landgewinnung jährlich neu gezeichnet werden. Am Fährterminal konnten wir mit eigenen Augen die Hundertschaften von LKWs sehen, die Boden für die Verfüllung neu eingedämmter Gebiete heranfahren.







15. April: Sebana Cove, Malaysia

Bereits hundert Kilometer vor Singapur ankern unzählige Frachter und Tanker im offenen Meer und warten auf ihre Ladezeiten im wohl geschäftigsten Hafen der Welt. Wir laufen in die Straße von Singapur ein und sind froh über die Unterstützung durch Radar und AIS. So können wir auch nachts unter Segeln unseren Weg durch die Fülle von Ankerliegern, Schleppern und Passagierschiffen bahnen.

Kurz vor der Hauptinsel von Singapur biegen wir nach Norden ab und fahren einen kleinen, verwinkelten Fluß hinauf, der uns zu einem abgelegenen, malayischen Ferienresort bringt. Die großzügige Anlage hat früher besere Zeiten erlebt, aber sie bietet unserem Schiff einen sicheren Liegeplatz. Wir packen unsere Rucksäcke für zwei Großstadttage und kaufen uns Fahrkarten für die nächste Fähre nach Singapur.




5.-14. April: von Brunei nach Singapur

Die Überfahrt nach Singapur verläuft unspektakulär. Das Chinesische Meer ist überwiegend ruhig und ermöglicht ein angenehmes Leben an Bord. Allerdings hat uns die lange Zwangspause in Brunei die entscheidenden letzten Tage des Nordost-Monsums gekostet. Wir befinden uns bereits in der Übergangszeit zum Südwest-Monsum, d.h. Flauten und Gewitter bestimmen das Segeln. Zum Glück bewährt sich das reparierte Getriebe und wir können unter Motor einige Meilen zurücklegen.





5. April: Es geht weiter ...

Aus Deutschland trifft ein neuer Zahnradsatz für unser Getriebe ein und nach einiger Schrauberei ist unser Schiff zumindest provisorisch wieder startklar. Der Motor steht wieder auf seinem Fundament und das Getriebe arbeitet bis auf einige Klick- und Klackgeräusche wieder normal.

Gestern haben wir aus Brunei ausklariert und uns von den neu gewonnenen Freunden mit einer Party verabschiedet.

Jetzt geht es weiter nach Singapur!



18.-29. März: Zeitvertreib in Brunei
Wir warten auf die Ersatzeile. Aber die Zeit wird uns zum Gück nicht lang, da wir ihm Royal Brunei Yacht Club herzlich aufgenommen werden und alle Einrichtungen nutzen dürfen. Wir gehen tauchen, segeln Katamaran, unternehmen Ausflüge im Flussdelta ...

Ein lokaler Segler stellt uns sein Auto für die Zeit unseres Aufenthaltes in Brunei zur Verfügung. Das gibt uns viel Flexibilität und wir besuchen die nahegelegene Haupstadt und den Regenwald im Inland. In Brunei ist der Regenwald in weiten Teilen noch im urspünglichen Zustand.

Brunei ist aufgrund seines Ölreichtums und der Allgegenwart des Sultanats ein interessantes Land voller Gegensätze.








13.-17. März: Kuala Lumpur

Da wir Nicole und Fabian nicht mit dem Schiff nach Singapur bringen können, buchen sie kurzfristig einen Flug von Borneo nach Kuala Lumpur, um von dort per Bahn nach Singapur weiterzureisen. Nana begleitet die beiden bis Kuala Lumpur und verbringt mit ihnen vier Tage in der Hauptstadt von Malaysia.







10. März: Miepke II geht in die Werft

Vom Ankerplatz verlegen wir unser Schiff vor die einzige private Werft weit und breit, die uns ein zwar teures, aber unkompliziertes Auskranen versprochen hat. Dazu binden wir wieder unser Dinghi längseits fest und schieben uns bei geeigneter Strömung langsam durch den Industriehafen von Muara

Bei uns an Bord ist zum vereinbarten Termin alles bereit. Nur der Kran lässt auf sich warten. Wir werden nicht nur an diesem Tag versetzt, sondern auch an allen folgenden. Leider reicht das Organisationstalent und Selbstvertrauen der Werft nicht aus, um eine Segelyacht aus dem Wasser zu heben. Wir sind auf uns alleine gestellt und suchen nach einem Ausweg.

Wir beschließen, versuchsweise erst einmal provisorisch nur die defekte Welle und die zerstörten Lager im oberen Getriebeteil zu ersetzen, und den Ausbau und die Inspektion des gesamten Getriebes auf einen späteren Stopp zu verschieben. Wir bestellen die nötigen Ersatzteile in Deutschland und hoffen, dass die Zusendung nicht allzu lange dauert.

Um die Wartezeit sinnvoll zu nutzen, bauen wir einen Teil der Holzverkleidung unter Deck aus und lackieren ihn in der Werkstatt der Werft neu.





05. März: Im Sultanat Brunei Darussalam

Seit unserem nächtlichen Missgeschick dreht sich leider alles um unser Luxusproblem "Getriebeschaden". Denn eine Welle im Getriebe hat sich durch einen Lagerschaden festgesetzt. Daraufhin hat sich noch der Schwingsdämpfer am Schwungrad des Motors aufgelöst. Also ein kapitaler Schaden, der üblicherweise das Auskranen des Schiffes erfordert. Da die Möglichkeiten der Werft auf Labuan sehr begrenzt sind, hoffen wir auf bessere Bedingungen im benachbarten Brunei.

Doch leider kommen wir trotz aller Erkundigungen und Zusagen vom Regen in die Traufe: es ist unglaublich, aber es lässt sich in Brunei kein Autokran und kein Stellplatz auftreiben, um unser Schiff sicher auszukranen. Wir verschieben am Ankerplatz den Motor und öffnen das Getriebe insoweit es ohne Wassereinbruch möglich ist. Jetzt können wir die defekten Teile ausbauen und überlegen, wie wir den Schaden beheben können ...

 


02. März: Ein Rumpeln im Motorraum durchkreuzt alle Pläne

Die nächtliche Weiterfahrt von der Insel Tiga verläuft zunächst sehr ruhig und gemütlich. Mädchen und Jungs bilden zu zweit je eine Wache. Für uns eine schöne Abwechslung von den sonst recht einsamen Nachtwachen.

Leider scheint sich in den frühen Morgenstunden etwas in unserer Schraube zu verwickeln. Die Motordrehzahl sackt kurz ab, bevor die Kraftübertragung auf den Antrieb plötzlich abbricht. Zwar dreht der Motor wieder normal durch, aber die Getriebeschaltung bleibt ohne Wirkung und ein kurzer Blick in den Motorraum zeigt Unmengen an pulverisiertem Gummi.

Eine schwache Brise bringt uns in den Hafen der malayischen Insel Labuan. Auf den letzten Metern geht der Wind aus und wir schleppen die Miepke mit unserem Dinghi und dem 2,5 PS Außenborder zum Ankerplatz.



01
. März: Auf Survivor-Island
Eine Tagesetappe von KK entfernt liegt die Insel, die die Bühne für die Fernseh-Serie "Survivor" bot. Unsere Ankerbucht, der Strand und der grünen Palmensaum erinnern uns sehr an die Inseln von Französisch Polynesien. Mit dem Unterschied, dass hier auf jedem zweiten Ast ein Affe sitzt und nach leichter, essbarer Beute Ausschau hält. Wir streifen quer über die Insel und nehmen ein ungewöhnliches Bad im einzigartigen Schlammvulkan.





24.-28 Februar: Das Innere von Borneo
Von Kota Kinabalu aus unternehmen wir Fahrten zu zwei nahegelegenen Nationalparks. Der ursprüngliche Regenwald wurde weitestgehend durch riesige Palmenölplantagen ersetzt, aber in wenigen geschützten Gebieten ist er noch zu finden. Dort lebt neben den Orang-Utans auch der sogenannte Nasenaffe, das Maskottchen von Borneo. Die Tücken des Dschungels erleben wir in Form eines aufgescheuchten Schwarms von Wegewespen, die über uns herfallen und uns in Sekunden zahlreiche, sehr schmerzhafte Stiche beibringen, die zu bösen Infektionen führen.



 


20. Februar: Erneuter Besuch von Nicole und Fabian
Diesmal stoßen die beiden Studenten auf Borneo zu uns. Gemeinsam wollen wir die Küste entlang nach Westen segeln und zusammen die Pasasge nach Singapur unternehmen, von wo aus sie nach Berlin zurückkehren werden.

Wir empfangen sie am Flughafen von Kota Kinabalu. Und kurz darauf können wir sie bereits mit der Pool-Landschaft der Sutera Harbour Marina überraschen. Der Luxus dieser Marina ist legendär. Nur zwanzig Meter trennen unsere Miepke vom ersten Pool und der schönen Club-Terrasse. Für zwei verfrorene Berliner das richtige Ambiente, um den Urlaub zu starten.


 


8.-10. Februar: Chinesisches Neujahr in Kota Kinabalu
Unsere Ankunftszeit in Asien hätte nicht günstiger sein können. Zum Chinesischen Neujahrsfest ist Kota Kinabalu über und über geschmückt und die Bewohner sind in bester Stimmung. Wir lassen uns mitreißen und genießen nach den Monaten der Einsamkeit im Pazifik das wilde Treiben.

 




02. Februar: Ankunft in Malaysia

Die Südhälfte von Palawan passieren wir in sicherem Abstand. Ungezählte Riffs und Wracks erschweren die Navigation in Küstennähe. Für Nachtfahrten erscheint uns das Revier zu gefährlich. Das rege Schmuggelgeschäft und angebliche Piraterie in der Straße von Balabac bereiten uns zusätzliche Sorgen. Während der Überfahrt nach Borneo segeln wir nachts zum ersten Mal verdunkelt. 

Zum Glück geht alles gut. Wir passieren die Nordspitze von Borneo, erreichen die Stadt Kudat und gehen erstmals in Malaysia an Land. In Kudat bietet sich die große Werft an, um den Unterwasseranstrich unseres Schiffes zu erneuern. Auch begutachten wir die etwas ausgeschlagenen Achslager unseres Ruders. Eine Reparatur wäre sinnvoll, aber leider in dieser Werft nicht machbar. Außerdem steht das Chinesische Neujahrsfest an und alle Betriebe schließen für über eine Woche. So lange wollen wir nicht auf dem Trockenen stehen und daher geht es nach der Bearbeitung des Unterwasserschiffes gleich wieder zurück ins Meer und weiter zur Provinzhauptstadt Kota Kinabalu.




25.-31. Januar: Die Westküste von Palawan

Leider bleibt uns nur wenig Zeit, um die Küste Palawans, die vielen vorgelagerten Inseln und einsamen Ankerplätze zu erkunden. Unser Visum für die Philippinen läuft Ende Januar aus und bis dahin müssen wir in Puerto Princesa ausklarieren.

Die Landschaft und die allabendliche Suche nach neuen, schönen Ankerplätzen erinnern uns sehr an Patagonien. Verwitterte Felsen, grüne Hügel und diche Mangroven säumen die Ufer. Wir besuchen einfache Fischerdörfer, die zum Teil ohne Straßenanbindung auskommen, d.h. ganze Dorfgemeinschaften leben ohne ein einziges Auto oder Motorrad. Und alles dreht sich um den Fischfang. Bei aller Armut sind die Philippinen aufgrund der starken Meeresströmung mit einer Fülle an Fisch gesegnet. Aber nicht nur mit Fisch.

An einem Abend ankern wir vor einem einsamen Strand. Andreas springt ins Wasser, um am nahen Ufer nach wilden Bananen zu suchen. Dabei entdeckt er eine Leine, die sich in unserer Schraube verfangen hat. Mit dem Brotmesser bewaffnet versucht er, die Schraube freizuschneiden. Nach mehreren Tauchgängen fängt Nana plötzlich an zu klopfen und zu rufen: ein Krokodil stolziert gemächlich den Strand entlang - unmittelbar vor unserer Nase. Andreas ist noch nie so schnell wieder an Bord gewesen ...

Wie verlegen die Aktion auf den nächsten Tag. Am folgenden Morgen segeln wir erst einmal aufs offene Meer hinaus, bevor Andreas wieder ins Wasser geht. Die Leine hat sich sehr hartnäckig verfangen und lässt sich nicht freischneiden. Wir brechen erneut ab, als ein ziemlich großer Hai neugierig aus der Tiefe emporkommt. Und auch ein späterer, dritter Versuch scheitert, als Andreas im trüben Wasser vor einem Fischerdorf von unzähligen Seeflöhen attackiert wird. Zum Glück ist die Schraube mittlerweile halbwegs frei, sodaß wir mit langsamer Fahrt und Motor laufen können.







21.-24. Januar: Durch die Sulusee nach Palawan

In mehrtägiger Fahrt durchqueren wir die Sulusee nach Palawan. Was uns zunächst wie ein ruhiges Binnenmeer vorkommt, entpuppt sich als ein schwieriges Revier. Der Nordost-Monsum bringt viel Wind und verursacht zusammen mit den ständig wechselnden Strömungen steile Seen. Die Sulusee ist mit Felsen und Inseln übersäht und erfordert vorsichtige Navigation. Wir sind froh, ihr westliches Ende zu erreichen und um die Nordspitze von Palawan herum in das Chinesische Meer einzulaufen. Jetzt können wir in angenehmen Tagesetappen die zauberhafte Küste von Palawan hinabsegeln.








16.-20. Januar: Bonbonon - Hilfe für zwei Lernzentren

Unser nächste Anlaufpunkt, die Bucht von Bonbonon an der Südspitze von Negros, gilt als taifunsicher. Und tatsächlich scheint keine Welle den Weg zu diesem Ankerplatz zu finden. Viele amerikanische Boote liegen hier auf unbestimmte Zeit. Die Eigner haben zum Teil in die lokalen Familien eingeheiratet und sich Häuser und Gärten rund um die Bucht gebaut.

In Bonbonon besuchen wir die beiden Lernzentren der Gemeinde. Dort haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, ihre Freizeit sinnvoll zu nutzen, sich auszutauschen, weiterzubilden, an Samstags- und Ferienkursen teilzunehmen, oder einfach nur Bücher auszuleihen und die bereitgestellten Computer zu benutzen. In den Zentren arbeiten neben drei lokalen Vollzeitkräften auch Marlene und Alina, zwei Abiturientinnen aus Deutschland, die sich als Voluntäre der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) dort für ein Jahr einbringen. Die Zentren unterhalten eine Webseite mit weiteren Details (www.blcli.org).

Leider hängen die beiden Zentren von privaten Sponsoren ab und die vorhandenen Mittel reichen lediglich bis Ende Februar. Und dabei beträgt das benötigte Budget pro Monat nur 310 EUR (für die drei Festangestellten, die Unterrichtsmaterialien, Internet und die freien Mittagessen für die Kinder jeden Samstag). Um den Fortbestand der Zentren zu sichern, steuern wir aus den Mitteln des Vereins The Right to Water e.V. das Budget für zwei Monate bei. Im März wird eine neue Leiterin beginnen, die bisher Assistentin des lokalen Regierungschefs war. Sie sollte über die nötigen Verbindungen verfügen, weitere Gelder für die Zukunft zu beschaffen. Und zwischenzeitlich werden die beiden Deutschen dafür sorgen, dass unser Beitrag - wie bisher dort auch - sinnvoll verwendet wird. Auch werden sie auf unseren Wunsch hin die Aufklärungsarbeit zum Thema verantwortliche Wassernutzung ausweiten.

Wir danken allen Mitgliedern und Spendern für Ihre Unterstützung!


 


 
 

15. Januar: Alona Beach

Die nächste Tagestour bringt uns an die Südseite der kleinen Insel Panglao, wo wir vor dem malerischen Alona Beach inmitten unzähliger Ausflugsboote ankern. Es ist ein beliebter Badeort und am Strand reihen sich Restaurants, Bars und Tauchbasen aneinander. Gerne würden wir hier zwei oder drei Tage verbringen und Tauchausflüge in die Umgebung unternehmen. Aber leider macht am Abend ein riesiges Ausflugsboot so nahe an unserem Schiff fest, dass es bald zu ersten Zusammenstößen kommt. Umankern ist keine Option für uns, da jeder Flecken mit Mooring-Bojen besetzt ist und wir bereits um diesen Platz zu finden, unzählige Runden drehen mussten. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als in die Nacht hinein zu segeln.

Eine Nacht verbringen wir in dem verschlafenen Örtchen Maibojoc. Einzige Sehenswürdigkeit ist der alte spanische Beobachtungsturm, der der Küstenverteidigung gegen Invasoren diente. Die gleiche Art von Turm findet man auch entlang der spanischen Mittelmeerküste.




14. Januar: Maibojoc, erste Anlaufstelle auf der Insel Bohol

Eine Nacht verbringen wir in dem verschlafenen Örtchen Maibojoc. Einzige Sehenswürdigkeit ist der alte spanische Beobachtungsturm, der der Küstenverteidigung gegen Invasoren diente. Die gleiche Art von Turm findet man auch entlang der spanischen Mittelmeerküste.

Beeindruckt hat uns die kleine hölzerne Tankstelle, an der man Gemisch für 2-Taktmotoren in Cola-Flaschen kaufen kann.


 

13. Januar: Unglaubliche Szene im Hafen von Cebu

Auf unserer Reise um die Welt sehen und erleben wir vieles, dass wir uns vorher nicht vorstellen konnten. Dazu gehört auch die Armut vieler Menschen in den Philippinen. Bei Morgengrauen fahren wir durch den langgestreckten Indsutriehafen von Cebu nach Süden. Eine große Personenfähre kommt uns entgegen. Eine Schar kleiner, zerbrechlicher Kanus hat sich an ihre Seite gehängt, um von den Passagieren Geld zu erbetteln. Während die Fähre unbeirrt mit acht Knoten durch das Hafenbecken donnert, riskieren die Menschen in den Booten ihr Leben und das der kleinen Kinder, die sie mitgenommen haben. Wir können es nicht mit ansehen!


 

09-12. Januar: Die Vier-Millionen-Metropole Cebu

Nach zig Tausenden Meilen Einsamkeit tauchen wir in eine ganz andere Welt ein. Von Palau aus kommend laufen wir in den Surigao Strait ein. Wir verlassen den Pazifik. Jetzt sind wir in Asien! Das Wasser im Strait ist spiegelglatt und eine angenehme mitlaufende Strömung von fast drei Knoten schiebt uns an den grünen Ufern und dicht bewachsenen Hängen der ersten Philippinischen Inseln vorbei.

Da das Vorankommen so angenehm ist, entschließen wir uns - trotz Warnungen -, die Nacht über nach Cebu durchzusegeln. Mit der Dämmerung füllt sich das Wasser um uns herum mit Fischerbooten aller Art und Größe trotz unseres Abstanden von fast drei Meilen von der Küste. Unvollstellbar, dass bei dieser Vielzahl an Fischern noch Fisch vorhanden ist. In der mondlosen Nacht wird die Fahrt durch die vielen Boote hindurch mühsam. Nur wenige zeigen ein dauerhaftes Licht. Viele blinken bei unserer Annäherung nur kurz mit einer Taschenlampe auf. Einige haben noch nicht einmal eine Taschenlampe, sondern halten lediglich ein Feuerzeug oder eine Petroleumlampe in die Höhe. Ohne Radar wäre es undenkbar, ohne Kollision hindurchzukommen. Und auch das Radar erfasst die kleinen, vielfach hölzernen Boote nur aus kurzer Entfernung. Permanent haben wir Sorgen, dass sich Netze oder Leinen in Schraube oder Ruder verfangen.

Die einzige Marina von Cebu beherbergt zwar eine Handvoll von Superyachten, hat für Gastlieger wie uns aber leider keinen Platz. Wir ankern in der dreckigen Hafenbrühe vor der Stadt. Ein Teppich aus Müll treibt Tag und Nacht an uns vorbei.

Cebu ist eine quirrlige, lebhafte Millionenstadt und bietet eine Fülle an Restaurants und Shopping-Malls, die wir seit Buenos Aires nicht mehr erlebt haben. Über das hiesige Preisniveau freut sich unsere Bordkasse sehr. In Cebu finden wir auch die spezielle Gleitringdichtung, mit der wir die Wasserpumpe unseres Motors wieder reparieren können. Auch montiern wir eine zusätzlich Solarpanele auf unserem Geräteträger.



3. Januar: Aufbruch zu den Philippinen

Es geht weiter. Fünf Tage planen wir für die Fahrt bis zu den ersten Inseln der Philippinen. Wir wollen durch die Hinatuan-Passage nach Surigao segeln, und von dort aus weiter nach Cebu. Die Navigation zwischen den Inseln kann etwas kompliziert werden aufgrund der starken Gezeitenströme und den vielen kleinen Fischereifahrzeugen. Wir sind gespannt.

 

 

31. Dezember: Prosit Neujahr!

Wir wünschen Euch allen ein glückliches Jahr 2013, die Erfüllung so mancher Träume und die Entstehung von neuen!

Zur Einstimmung auf Südost-Asien haben wir im nahegelegenen Palau Royal Resort mit vielen Taiwanesen und Japanern zusammen Silvester gefeiert. Leider ohne Feuerwerk, dafür aber mit gutem Essen und in bester Stimmung.



 

26.-30. Dezember: Palau, Rock Islands

Wir genießen eine mehrtägige Kreuzfahrt durch die eindrucksvollen Rock Islands als Gäste an Bord der Segelyacht Jenny. Das norwegische Päarchen Eli und Jan hat uns zu sich eingeladen und gemeinsam verbringen wir phantastische Tage mit der Erkundung der Inselwelt von Palau. Die beiden verwöhnen uns rundum. Vielen Dank!






 


12. Dezember: Ankunft nach 3286 Meilen, 38 Tagen auf See, Flauten und Taifun Bopha

Im Morgengrauen erreichen wir Palau. Die Hälfte der Nacht lagen wir beigedreht, um auf den Sonnenaufgang zu warten. Die Lichter von Palau sind bereits gut auszumachen und wir sind gespannt, wie raffiniert die Durchfahrt durch das breite Korallenriff wird, das uns noch von dem sicheren Naturhafen von Malakal trennt.

Über fünf Wochen haben wir auf See verbracht, ohne zwischenzeitlich auch nur einmal Land zu sehen. 38 Tage war unser Schiff unsere Welt: 11,28m lang und 3,85m breit. Als wir von Tuvalu aufbrachen, hatten wir uns nicht ausgemalt, dass eine derart lange und schwierige Passage vor uns liegen würde. Wir wussten, dass uns die Fahrt durch die Innertropische Konvergenzzone, den breiten Flautengürtel entlang des Äquators führen wird, und wir waren auf nur mäßiges Vorankommen vorbereitet -  aber nicht auf wochenlange Flauten. In all den Wochen hatten wir nur an wenigen Tagen
Rückenwind. Überwiegend wehte ein schwach-variables Lüftchen und andauerndes Anpassen der Besegelung war erforderlich. Hinzu kam eine hässliche DÜnnung aus dem Nordpazifik, die das Boot hin und her warf und die kraftlosen Segel so wild schlugen lies, dass wir sie häufig bergen mussten, damit sie keinen Schaden nehmen. Dieses Tanzen in der Dünung ohne Wind belastet Mast und Rigg besonders und wir machten uns Sorgen, dass auf hoher See erneut eine der Wanten brechen könnte und wir in den wild schlingernden Mast aufentern müsssten. Auch beschäftige uns, wie lange unsere Wasservorräte von 380 Liter reichen würden. Erst nach einigen Tagen der Fahrt erlebten wir die ersten Regenschauer, während denen wir mit einer Plane Wasser sammelten. Wir konnten zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen, dass an Regen kein Mangel sein wird. Natürlich haben wir auch viele schöne Erinnerungen an die Flauten. Zum Teil lagen wir so still, dass wir vom Boot aus auf fünf Kilometer Wassertiefe baden gingen. Ein unglaubliches Gefühl, unter sich so viel Wasser zu wissen. Hinzu kam das Blau des Wasser, das wir so intensiv noch nie erlebt hatten.

Da unser Boot so leicht ist und der Äquatorialstrom etwas mit anschob, erreichten wir in den ersten beiden Wochen Tagesstrecken von immerhin durchschnittlich 70 Seemeilen trotz der permanent schwachen Winde. Mühsam hatten wir uns durch das mehrere hundert Kilometer breite Wolkenband und die andauernden Regen- und Gewitterschauer am Äquator hindurch gearbeitet und befanden uns bereits am 4° Nord. Wir hofften täglich, endlich auf den Nordost-Passat zu treffen, der uns dann bis Palau bringen würde. Stattdessen wurde es immer schwüler und die Winde immer chaotischer. Über Radio trafen Meldungen ein über eine zu erwartende Wetterstörung, die Bildung eines tropischen Tiefs war zu erwarten. Bald zeigten die Vorhersagekarten erste Anzeichen des markanten Wirbels, den diese Tiefs bewirken. Ein tropischer Sturm so spät in der Saison war unerwartet, aber nicht unmöglich. Enttäuscht und schweren Herzens drehten wir von unserem Kurs nach Norden wieder ab und segelten, trieben, motorten wieder zurück in die umgemütlich Nähe des Äquators, da jenes Gebiet von Stürmen unbehelligt bleibt. Was in den kommenden neun Tagen folgte, war die Geburt des außergewöhnichen Taifuns Bopha. Und wir waren mitten am Ort seiner Entstehung in einer Hexenküche ohnegleichen. Wir sahen während der gesamten Zeit nur eine einzige, gewaltige Wolke, die sich in alle Richtungen bis zum Horizont erstreckte und vermeintlich bis zu unserer Mastspitze herabhing. Zum Teil war es zur Mittagszeit so dunkel wie sonst nach Einbruch der Dämmerung. Die Regenfälle glichen eher Wasserfällen. Die Wetterprognosen revidierten stündlich Entstehungsort, Stärke und Zugbahn des Taifuns. Täglich wurde er südlicher, d.h. uns näher, und heftiger gemeldet. Und es dauerte eine Ewigkeit, bis er sich endlich nach Westen in Bewegung setze, sodass wir ihm nachfolgen könnten. Nur auf seiner Rückseite durften wir wagen, nach Westen zu segeln. An mehreren Tagen sah es so aus, als ob er mit seinem Auge bereits westlich von uns stehen würde, bis die nächste Vorhersage ihn wieder an anderer Stelle ankündigte. Wir fuhren währenddessen unter Sturmbesegelung Zick-Zack-Kurse, um auf die neusten Prognosen zu reagieren. Am neunten Tag näherten wir uns ungewollt bis auf Hundert Seemeilen dem Zentrum des Sturms, bevor dieser sich endlich in Bewegung setze, um mit zehn bis fünfzehn Knoten Geschwindigkeit nach Westen zu ziehen. Seine Zugbahn verlief dabei ungewöhnlich weit im Süden. Unser Ziel Palau gilt als frei von Taifunen, da diese übicherweise im Norden von Palau verlaufen. Taifun Bopha dagegen zog im Süden der Inselgruppe vorbei. Die Menschen in Palau kamen zum Glück mit einem Schrecken und nur geringen Schäden davon, da die Winde 60 Knoten, d.h. 'nur' 11 Windstärken nicht überschritten.

Anders traf es die Menschen im Süden der Philippinen: Hunderte von Menschen verloren ihr Leben, Zehntausenden ihr Zuhause, als Bopha sie mit Winden bis über 200 Stundenkilometer, einer Sturmflut von fünf Meter Höhe und gigantischen Wellen bis fünfzehn Meter heimsuchte. Bopha war ein tropischer Orkan der Kategorie fünf geworden und wurde auch als 'Super'-Taifun bezeichnet. Ein schrecklich-schauriges Naturereignis. Wir hatten Glück, dass wir ihn noch in seinem Entwicklungsstadium im Osten erlebten. Eine Begegung auf offener See weiter westlich hätte fatale Folgen haben können. So beliefen sich die Schäden bei uns lediglich auf angerissene Segel, einige gebrochene Leinen, und eine vom Treibanker gelöste Festmacherklampe. Und was wir noch nie hatten: die sintflutartigen Regenfälle hatten ihren Weg durch die Tankbelüftung in unseren Diesel gefunden. Bei Motorfahrt mussten wir ständig die Filter entwässern.

Die letzten beiden Wochen der Fahrt verliefen demgegenüber sehr ruhig und leider wieder mit Schwachwind. Wir hatten bereits alle frischen Lebensmittel verbraucht und auch die Bücherregale boten wenig Neues. Für Abwechslung sorgten da die vielen Wale, die uns Tag und Nacht besuchten. Insbesondere für unseren grünen Spinnaker interessierten sie sich und schwamen langsam und neugierig enge Kreise um uns herum. Abends kehrten die großen Tölpel familienweise bei uns ein und stritten um die besten Landeplätze. Dem fiel leider unser Windmesser zum Opfer, der das Gewicht dieser großen Vögel nicht vertrug.

Nach 3286 gesegelten Meilen machen wir an einer Boje vor dem Royal Belau Yate Club fest. Bopha hat uns einen Umweg von 400 Seemeilen und unglaubliche Eindrücke von seiner Entstehung beschert. Wir bedauern sehr, dass er den Menschen in den Philippinen so viel Unglück gebracht hat.

 


25. - 30. Oktober: Tuvalu, ein Land der Extreme

Eine weitere Woche Segeln bringt uns nach Funafuti, dem Hauptarchipel der kleinen Inselnation Tuvalu. Tuvalu ist mit nur rund 10.000 Einwohnern das viertkleinste Land der Erde. Bei nur 26 km2 Landfläche ergibt sich daraus eine enorme Bevölkerungsdichte.
Die höchste Erhebung Tuvalus erreicht nur fünf Meter über dem Meeresspiegel und entsprechend bedroht ist die kleine Nation von den immer heftiger auftretenden Zyklonen und dem Ansteigen des Meeresspiegels.

Bereits in 2010 hat sich die Klimaveränderung durch eine außergewöhnliche Dürre bemerkbar gemacht. Da Süßwasser durch den Regen gewonnen wird, ist die Versorgung der Bevölkerung vom ausreichenden Niederschlag abhängig. Mit umfangreicher Hilfe von der EU und Australien wurden die Häuser mit großen Sammeltanks ausgestattet, um die trockene Jahreszeit zu ueberstehen. Nur verfügen viele Haushalte aus Geldnot nicht über Regenrinnen und Ablaufrohre, um diese Tanks anzuschließen - das war nicht Teil der Hilfsprojekte.

So auch ein kleiner und bereits überfüllter Kindergarten, den wir besucht haben. Wir freuen uns, im Namen des Vereins "TheRighttoWater.eV" helfen zu können. Wir kaufen das nötige Material und bringen es in gemeinschaftlicher Arbeit an.

Der Kindergarten dankt unseren Vereinsmitgliedern und Spendern für die Unterstützung!


14.-19. Oktober: Samoa - 20.000 km entfernt

Nach weiteren vier Tagen auf See erreichen wir Samoa und laufen in die Bucht von Apia ein. Datumsgrenze und Längengrad 170°W sind überquert. Von Deutschland trennen uns 20.000 km (Luftlinie). Leider benötigt die Einklarierung feiertagsbedingt fast drei Tage und lässt uns wenig Zeit für die Erkundung der Insel. Aber eine ausgedehnte Wanderung zur Inselmitte lässt uns Land und Leute etwas kennenlernen. Wir genießen das Stadtleben und lassen uns im Restaurant des berühmten Aggie Grey-Hotels verwöhnen.






6.-9. Oktober: Ein Südseetraum

Suwarrow, das vom gleichnamigen russischen Schiff entdeckte Atoll der nördlichen Cook-Inseln, ist unser nächstes Ziel. Es ist heute ein Nationalpark und wird von zwei Wildhütern bewohnt. Nur mit dem eigenen Schiff kann man das abgelegenen Atoll mit der schönen Lagune erreichen. Selbst nach den Erlebnissen auf den Gesellschaftsinseln sind wir überwältigt: das Wasser strahlt in verschiedensten Farben und lässt den Grund zum Teil in zwanzig Meter Tiefe noch sehen. Die Vielfalt der Fische ist erstaunlich und das Schnorcheln ein Erlebnis - besonders aufgrund der zahlreichen und recht neugierigen Haie. Höhepunkt unserer Unterwasserausflüge ist die Begegnung mit drei gewaltigen Mantarochen. Sie schweben scheinbar mühelos durch die Lagune und lassen sich von uns nicht stören. Es ist unbeschreiblich, mit ihnen zusammen durch das klare, warme Wasser zu schwimmen ...
 









30. September: Abschied von Französisch Polynesien

Nach kurzem Stop auf Raiatea zum Ausklarieren, Tanken und Ausbessern des Vorsegels heißt es nun, entgültig von Französisch Polynesien Abschied zu nehmen. Auch auf uns hat der Zauber der Südsee gewirkt und wir nehmen viele positive Eindrücke mit. Schade nur, dass uns unser Nachbar in Papeete bis zuletzt nicht auf seine Superyacht eingeladen hat. Gerne hätten wir die von German Freirs entworfene "Pacific" von innen gesehen und mit Bill Gates persönlich über das Informationszeitalter diskutiert. Naja, vielleicht beim nächsten Zusammentreffen.



27. September: Klar zum Auslaufen!

Morgen soll es weitergehen. Mit kurzem Zwischenstopp von wenigen Stunden zum Ausklarieren auf Raiatea wollen wir nach Suwarrow segeln. Und von dort aus weiter nach West-Samoa, Salomonen, ... Bis zu den Philippinen sind es über 5.000 Seemeilen! Und diese Strecke wollen wir möglichst schnell hinter uns bringen, da die Zyklonsaison im Westpazifik bald beginnt. Wir rechnen mit sechs Wochen oder mehr reiner Segelzeit. Zwischenzeitlich werden wir unsere Seite nicht aktualisieren können.

Unser Schiff ist bis in die letzten Winkel mit Lebensmitteln und Wasser gefüllt. Ein gebrochenes Want haben wir in Papeete erneuern können. Und wir haben uns einen neuen Komnpressor für den Kühlschrank samt neuem Verdampfer gegönnt. Schließlich werden wir lange in Äquatornähe segeln.




19.-27. September: Wieder auf Tahiti

Nach besagter rauher Rückfahrt erreichen wir wieder Tahiti und machen im Stadthafen von Papeete fest, um den Trubel der Hauptstadt von Französisch Polynesien zu erleben. Wir unternehmen morgendliche Ausflüge zu den Surfstränden und fahren mit dem Mietwagen rund um die Insel.

Am 26. September heisst es dann vorerst Abschied nehmen von Nicole und Fabian. Wir haben eine unvergessliche Zeit zusammen verbracht. Und wir freuen uns jetzt schon auf Euren nächsten Besuch! In Vietnam? Singapur? Malaysia?








10.-16. September: Raiatea

Bereits auf dem Rückweg von Bora Bora nach Tahiti laufen wir die Insel Raiatea an. Wir erwarten dabei nicht, dass wir dort den schönsten Ankerplatz finden werden, den wir bisher auf unserer gesamten Fahrt angelaufen haben. Im Schutz einer halbmond-förmigen Riffinsel, hinter einer Perlenzuchtfarm, die wir später besuchen, fällt unser Anker in kristallklares Wasser. Am Heck bringen wir eine Landleine aus wie in Patagonien - diesmal allerdings nicht um einen verwitterten Felsen, sondern um eine stattliche Palme. Unsere Miepke liegt ruhig wie eingegraben. Eine zusätzliche Leine vom Mast an den Strand liefert uns eine perfekte Rutschbahn ins badewannenwarme Wasser. Es sind herrliche Tage, die wir hier verbringen. Tagsüber wandern wir über die Insel, schnorcheln, oder sonnen uns. Abends grillen wir auf unserem kleinen Grill im Heckkorb und bestaunen das Farbenspiel des Sonnenunterganges. Vom Boot aus können wir beobachten, wie der Strand nachts zum Leben erwacht und alles zu krabbeln anfängt. Manchmal liefern wir uns ein Rennen mit den großen Krabben, wenn es darum geht, eine frisch heruntergefallene Kokusnuss als erster in Beschlag zu nehmen.
 


01.-10. September: Bora Bora ... der Inbegriff der Südsee

Wir sind hier! Auf Bora Bora! Tahiti erreicht zu haben, war bereits die Erfüllung eines Traums, aber in die Lagune von Bora Bora einzulaufen übertrifft alles. Die Farben des Wassers sind unbeschreiblich. Und wenn man hineinspringt, so glaubt man, in einem Aquarium zu schwimmen. Zwar bläst der Passat kräftig, aber das hält und nicht davon ab, mit dem Schlauchboot zwischen den Inseln herumzukreuzen. Jede Fahrt kommt einer warmen Dusche gleich, wenn wir zu viert in dem kleinen Boot sitzen und mit unserem 2,5 PS-Mini-Außerborder gegen die Wellen anfahren. Wir besuchen die majestätischen Mantarochen und lassen uns von der polynesischen Küche verwöhnen.
Die Bilder sagen alles ...









24.-28. August: Huahine und Tahaa

Mit der Fahrt nach Huahine lernen unsere Gäste die Hochseesegelei kennen. Die fast hundert Seemeilen erfordern eine Nacht auf See, die sich zum Glück als sehr ruhig erweist. Abgesehen von den tiefen Anflügen einen Kampfjets in den Abendstunden, der sich ausgerechnet unsere Yacht als Zielobjekt für seine Manöver ausgesucht hat.

Huahine, die eher ruhige Insel, und Tahaa, die Insel des Vanille-Anbaus haben ihren ganz besonderen Charme. Wir lassen ihn auf uns wirken und wechseln täglich den Ankerplatz, um möglichst viele Ecken zu erkunden. Auch in Huahine werden wir gleich von einem Wal empfangen. Später auf Tahiti hören wir, dass ein Waljunges in der Lagune von Huahine seine Mutter mit einem Boot verwechselt und dem Boot in das kleine Hafenbecken folgt. Die Insulaner versuchen alles, um das gewichtige Baby wieder zu seiner Mutter zurückzuführen.

Wir durchwandern Tahaa und besuchen eine Vanille-Plantage, wo wir in die Schwierigkeiten des Anbaus dieser anspruchsvollen Orchideen eingeweiht werden. Auch besuchen wir den "Korallengarten", einen Pass zwischen zwei Riffinseln, der über und über mit Korallen und Fischen gefüllt ist. Wir schnorcheln im nur hüfttiefen Wasser und werden von der langsamen Strömung durche wahre Wände von bunten Fischen und durch ein Labyrinth aus Korallen gezogen.




19.- 23. August: Die gemeinsame Reise beginnt mit dem Übersetzen nach Moorea

Wir empfinden Moorea als die perfekte Südsee-Insel, die so ziemlich alles bietet, was wir erwarten. Für Fabian und Nicole der richtige Ort, um den Studienstress abzubauen.

Kurz vor der Riffeinfahrt vertreibt sich seit wenigen Tagen ein großer Buckelwal die Zeit und begrüßt alle ankommenden Boote mit imposanten Sprüngen. Eine bessere Ergänzung zu einem ohnehin schon phantastischen Aufenthalt auf Moorea können wir uns nicht vorstellen.

 


18. August: Wir bekommen Besuch!

Heute früh am Morgen landen Nicole und Fabian nach vielen Flugstunden in Papeete. Sie verbringen ihre Semesterferien bei uns an Bord und gemeinsam bereisen wir die Gesellschaftsinseln. In fast sechs Wochen segeln wir 500 Seemeilen und besuchen sechs Inseln der Gruppe. Die Rückfahrt nach Tahiti ist recht, recht ruppig: wir müssen gegen den zum Teil stürmisch wehenden Passatwind ankreuzen. Entsprechend sieht die Spur aus, die der Kartenplotter aufgezeichnet hat (siehe Karte).

Zur Begrüßung und Einstimmung geht es am Tag der Ankuft nach einem ausgiebigen Frühstück erst einmal ins Wasser, um ihnen den Zauber der Korallenwelt zu zeigen.

 


03.-14. August: Die Piratenbuchten von Moorea

Wir setzen über nach Moorea, der Nachbarinsel von Tahiti, die wir bisher nur bei jedem Sonnenuntergang aus der Distanz bewundert haben. Im Gegensatz zu Tahiti ist Moorea ein ruhiges, idyllisches Fleckchen. Das allgegenwärtige Grün der üppigen Vegetation und die tiefen, malerischen Buchten sind das Markenzeichen der Insel. In unzähligen Piraten- und Abenteuerfilmen dient sie daher als Kulisse. Wir ankern an verschiedenen Stellen vor genau diesem Hintergrund und fühlen uns in eine andere Zeit versetzt.

Rochen und Schildkröten tummeln sich im kristallklaren Wasser und lassen sich auch von unserer Schnorchelei nicht stören. Und in einer Ecke von Moorea lebt eine Gruppen von Stachelrochen auf einer flachen Sandbank und lässt sich täglich von Menschen besuchen. Sie kommen dann in Scharen heran, suchen Kontakt und lassen sich streicheln. Ein einzigartiges Erlebnis! Und auch zahlreiche Schwarzspitzen-Haie tummeln sich im Wasser, als ob auch sie sich ganz gerne einmal streicheln ließen.

 


27.-29. Juli: Quer durch Tahiti

Wo wir schon einmal mit Sack und Pack unterwegs sind, schließen wir an die Besteigung des Mont Aorai gleich noch die Durchquerung der Insel an. Um uns den anfänglichen Fußmarsch entlang der vielbefahrenen Küstenstraße zu sparen halten wir den Daumen heraus, um uns ein Stück mitnehmen zu lassen. Wir haben prompt Glück und ein sehr freundlicher Mathematik-Lehrer lädt uns in seinen Wagen ein. Er fährt uns nicht nur zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, sondern stattet uns auch noch mit vielen hilfreichen Tipps für den Weg aus, da er die gleiche Wanderung erst kürzlich mit seinen Söhnen unternommen hat. Er hält für uns an einem Supermarkt, damit wir ausreichend Lebensmittel für den mehrtägigen Marsch kaufen können. Da bereits die Dämmerung hereinbricht, lässt er es sich nicht nehmen, uns direkt zu einem geeigneten Zeltplatz zu fahren, obwohl es für ihn einen deutlichen Umweg bedeutet. Und zum Abschied drückt er uns noch eine Kiste mit Obst, Milch und Schokolade in die Hand, die er zuvor im Supermarkt extra noch für uns gekauft hat. Wir sind überwältigt von soviel Fürsorge und verstehen, warum die Tahitianische Gastfreundschaft so sprichtwörtlich ist. Den ersten Abend dieser Wanderung verbringen wir mit einem Festmahl im Zelt.

Unser Rastplatz ist idyllisch am Anfang des Tales gelegen, das wir in den nächsten Tagen durchlaufen wollen. Wir fühlen uns in dieser Nacht besonders sicher, da draußen um unser Zelt herum ein Zug Soldaten ein nächtliches Manöver abhält. Am nächsten Morgen beginnen wir die Wanderung durch eine phantastische Berg- und Flusslandschaft. Ein Abstecher in einen Seitenarm des Tals führt uns durch einen malerischen tropischen Regenwald. Und mit dem langsamen Aufstieg zum Inselinneren hin ändert sich laufend die Vegetation um uns herum. Erschöpft und voller Eindrücke erreichen wir gegen Abend eine einsam gelegenen Pension und beschließen, uns mit einem gemütlichen Zimmer und einem Glas Rotwein an der Bar für die Mühen zu belohnen. Entsprechend ausgeruht erklimmen wir am nächsten Tag die Kehren zum höchsten Punkt unserer Wanderung im Zentrum der Insel. Die vielen Steinschlag-Warnschilder werden eindrucksvoll durch mächtige Felsbrocken bekräftigt, die überall auf dem Weg herumliegen.

Am höchsten Punkt geht es durch einen schmalen, langen Tunnel auf die Südseite der Insel. Ab hier wird der Weg noch abenteuerlicher und führt steil bergab durch ein enges Tal an einem romantischen Wildbach entlang. Daher beschließen wir, eine weitere Nacht im Wald zu verbringen, obwohl uns am Nachmittag nur noch wenige Stunden Fußmarsch von der südlichen Küste trennen. Es wird wieder ein gemütlicher Abend, den uns auch die Myriaden von kleinen Mücken nicht vermiesen können. Mit wunden Füßen und Hunderten von Photos erreichen wir am folgenden Vormittag die Küstenstraße und fahren zurück zum Liegeplatz unseres Schiffes. Wir haben für uns eine neue Seite von Tahiti entdeckt, die wir so schön nicht erwartet haben.


 


25.-26. Juli: Besteigung des Mont Aorai

Von Papeete verlegen wir uns nur wenige Seemeilen weiter an die Westküste von Tahiti in das Bojenfeld der Marina Taina. Hier liegen wir in kristallklarem Wasser sicher an einer Boje, die mit armdicken Leinen befestigt ist. Bewacht werden wir von einem großen schwarz-weißen Rochen, der genau unter unserem Liegeplatz wohnt. Von hier aus starten wir die Erkundung des Inselinneren. Wir kramen die in Patagonien besorgte Campingausrüstung heraus und packen für einen längeren Landgang. Als erstes wollen wir den Berg Aorai besteigen - und zwar vom Meeresspiegel aus. Früh am Morgen nehmen wir den Bus nach Papeete und von dort aus weiter zur Nordseite der Insel.

Zunächst noch durch das Wohngebiet geht es vom Start weg steil die Straße hinauf zum Restaurant Belvedere auf einer Höhe von 600m. Bereits von hier bietet sich eine wunderbare Sicht auf die Nordküste, das Außenriff und die Nachbarinsel Moorea. Wir verweilen nicht lange sondern setzen den Aufstieg fort. Bis zum Nachmittag erklimmen wir eine Höhe von 1400m und beschließen, unser Lager für die Nacht aufzuschlagen. Wahrscheinlich hätten wir unser faltbares Einfamilienhaus mit Einbauküche auch kaum einen Meter weiter den schmalen Grat hinauf schleppen können. Inmitten der Berg- uind Wolkenlandschaft zelten wir also auf einem kaum fünf Meter breitem Flecken, dem breitesten, den der Grat zu bieten hat.

Am nächsten Morgen weckt uns die Sonne schon früh und eine phantastische Aussicht lockt uns aus dem Zelt. Wir packen den Tagesrucksack und steigen mit leichtem Gepäck weiter auf. Der Weg zum Gipfel verdient leider nicht immer diesen Namen und stellenweise wird der Aufsteig zur reinen Kletterei. Gegen elf erreichen wir den Gipfel des Mont Aorai auf 2066m und genießen den Rundumblick, den die Löcher in den Wolken zulassen. Nach kurzer Pause geht es wieder zurück zu unserem Zelt und zu einem kräftigen Mittagessen. Schließlich gilt es, uns und unsere Ausrüstung  bis zum Abend wieder auf Meeresspiegel hinab zu bringen.